Sportliche Erfole und Spaß an der Bewegung
Schwimmverein Blau-Weiß Lingen wird 70 Jahre
Mit einem Bekenntnis zu den Farben Blau und Weiß, der Wahl eines Vereinslokals „Fülle am Markt“ und der Festsetzung des Monatsbeitrages auf 0.50 DM unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse der einzelnen Mitglieder endete die Gründungsversammlung des SV Wasserfreunde Blau-Weiß Lingen am 21. Juli 1950, der somit in diesem besonderen Jahr seit nunmehr 70 Jahren die Fahne des Schwimmsports in Lingen hochhält.
Auf einen 1. Vorsitzenden konnten die Gründungsmitglieder sich damals noch nicht festlegen, aber die vereinbarte Zielsetzung von damals hat ohne Abstriche auch heute noch seine Gültigkeit und ist in der Vereinssatzung niedergeschrieben: Es geht seit jeher um die Vermittlung der Freude am Schwimmen als Breitensport sowie dem Streben nach dem sportlichen Erfolg im leistungsorientierten Bereich.
Anders als in den 50er Jahren, als sich gerade einmal rund 25 Menschen als Vereinsmitglied bezeichneten, ist der SV Blau-Weiß Lingen (Ems) e.V. heute Mitglied des Niedersächsischen Schwimmverbandes LSN mit etwa 180 Mitgliedern und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Regelmäßige Teilnahmen unserer Sportler an Bezirks-, Landes- und hin und wieder sogar Deutschen Meisterschaften verdeutlichen die Relevanz des Vereins. Der Vorstand rund um den 1. Vorsitzenden Norbert Klein freut sich gemeinsam mit dem Betreuerstab und den vielen motivierten Schwimmern über den runden Geburtstag und die positive langfristige Entwicklung des Schwimmvereins in dieser schnelllebigen Zeit.
Und was gibt es zum Geburtstag?
Wer in diesem Jahr etwas zu feiern hat, hat offensichtlich mit besonderen Herausforderungen umzugehen. Das gilt auch für den SV Blau-Weiß Lingen. Ein zu Jahresanfang angedachtes Jubiläumsschwimmfest kann aufgrund der Corona Pandemie genauso wenig durchgeführt werden wie eine größere Grillparty oder Ähnliches. Aktuell ist seit der Wiedereröffnung des Lingener Sportbades in den LINUS Wasserwelten zumindest wieder ein regelmäßiges Training möglich, wenn auch unter Hygieneauflagen und mit limitierter Kapazität. Es bleibt zu hoffen, dass die Feierlichkeiten bald nachgeholt werden können.
Der Schwimmsport hat es gerade nicht leicht
„Schwimmen ist bei den Lingenern eine sehr beliebte Zweitsportart“ fasst Nadine Stomp - Sportliche Leiterin der Blau-Weißen - Fluch und Segen der heutigen Vereinsarbeit zusammen. Es gibt einen großen Zulauf an Neumitgliedern der zu einer beachtlichen Warteliste und einem großen Breitensportbereich führt. Da viele beim Schwimmsport talentierte Kinder jedoch außerdem noch mindestens eine andere Sportart betreiben, fehlt ihnen in der Folge die Zeit für intensives Training und lange Wettkampfwochenenden.
Ein Nischendasein in der öffentlichen Wahrnehmung, fehlende Vorbilder auf nationaler Ebene und die Notwendigkeit für echten Erfolg wirklich viel und hart trainieren zu müssen, macht die Entscheidung für das Schwimmen als Hauptsportart nicht eben leicht. „Wir merken daher schon, dass der Aufbau einer schlagkräftigen Leistungsgruppe eine echte Herausforderung ist und enormen Einsatz seitens der Schwimmer, Betreuer und auch Erziehungsberechtigten benötigt“ gibt Nadine Stomp an. Herausforderung angenommen!
Um den Verein für diese Aufgabe fit zu machen und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, hat sich der Trainerstab nach Ausbruch der Pandemie an die Neufassung eines Konzeptionspapiers zur sportlichen Arbeit gemacht, welches die Vereinsgrundsätze „Freude am Schwimmen“ und „das Ringen um sportlichen Erfolg“ mit noch mehr Leben füllen wird. Eine Intensivierung der Trainingsarbeit mit hoher Qualität und ein Vorschlag zur zielgenaueren Talentfindung sind dort ebenso transparent beschrieben wie der Weg zu einem selbst organisierten Wettkampf im dafür hervorragend geeigneten Sportschwimmbecken der Stadt. Viele weitere Elemente – einige banal, andere höchst visionär – runden das Dokument ab und geben die Richtung für die nächsten 70 Jahre vor. Das ist ja dann auch irgendwie ein Geburtstagsgeschenk.